DRM steht für „Digital Rights Management“, also digitale Rechteverwaltung. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Kopierschutz, der die Urheber- und Verwertungsrechte schützen soll. Unterschieden wird zwischen hartem und weichem Kopierschutz, und gerade das harte DRM ist sehr in die Kritik geraten, da sie legale Käufer benachteiligen, aber keine Raubkopien verhindern.
Hartes und weiches DRM?
Die Unterteilung in hart und weich bezeichnet beim DRM, wie stark er sich auf die Nutzung des eBooks auswirkt. Das harte DRM bringt eine Verschlüsselung des eBooks mit sich, so dass dieses nur über eine spezielle Software geöffnet werden kann. Diese Software muss installiert werden, wofür eine Anmeldung des verwendeten Lesegerätes notwendig ist. Auf nicht registrierten Lesegeräten kann das eBook also nicht gelesen werden, und es kann nur eine bestimmte Anzahl von Lesegeräten eingerichtet werden.
Das weiche DRM ist kein Kopierschutz im engeren Sinne. Das eBook wird dabei mit einem digitalen Wasserzeichen markiert, wodurch die Signatur und oder/ persönliche Daten des Käufers in das eBook eingebunden werden. So kann das Buch zwar weitergegeben werden, aber hier wird auf die soziale Kompetenz gesetzt, keine Raubkopien anzufertigen.
Hartes DRM benachteiligt ehrliche Käufer
Der Schutz der Urheber- und Verwertungsrechte ist ohne Frage wichtig. Es zeugt kaum etwas von mehr fehlendem Respekt einem Autor gegenüber, sich seine Bücher illegal als Raubkopie zu besorgen. Der Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Buch ist sehr lang und beschwerlich, und kein Autor verdient es, um das Geld geprellt zu werden, dass er mit seinem Buch verdienen möchte.
Allerdings ist die Kritik am harten DRM nicht neu. Die meisten Experten sind sich einig, dass ein hartes DRM die legalen Käufer benachteiligt, ohne dabei Raubkopien zu verhindern. Die Gründe dafür sind einfach:
Jedes harte DRM kann umgangen werden. Teilweise ist dies ein richtiger Sport geworden. Zwar ist dies illegal, aber dennoch auch mit kostenloser Software möglich. Wer also will, kann auch den harten Kopierschutz umgehen. Hartes DRM hält also Raubkopierer nicht davon ab, unrechtmäßig an eBooks zu kommen und zu verbreiten, schränkt aber legale Leser ein.
Hartes DRM fesselt den Leser an ein Lesegerät. Es ist kein Wechsel zwischen verschiedenen Lesegeräten möglich, so dass ein Leser sich dauerhaft auf ein Lesegerät festlegen muss, um seine eBooks weiter lesen zu können. Denn den Kopierschutz zu umgehen, selbst um legal gekaufte Bücher auf einen anderen eReader zu übertragen, ist in Deutschland verboten.
Das Anmeldungsprozedere gefällt nicht jedem. Beim DRM von Adobe müssen Neukunden nicht nur einen normalen Kundenaccount anlegen, sondern sich auch direkt bei Adobe registrieren. Darüber hinaus schränkt Adobe die Anzahl der nutzbaren Lesegeräte ein.
Wenn es technische Probleme beim DRM gibt, können Leser nicht einmal auf ihre legal gekauften eBooks zurückgreifen.
Der Trend geht zum Vertrauen
Noch gibt es hartes DRM, aber der Trend geht langsam zum weichen Kopierschutz. Während Deutschland noch hinterherhinkt, sind die USA Vorreiter: Hier zeigen erste Erfahrungen, dass weiches DRM zu sehr positiver Resonanz führt. Dies bringt auch langfristig Vorteile mit sich, denn zufriedene Kunden werden wesentlich eher zurückkommen und mehr Bücher kaufen. In Deutschland sollten Selfpublisher deshalb bei der Wahl “ihrer” Plattform auch schauen, ob diese hartes DRM nutzt der nicht.
Geht Dir hartes DRM auch auf die Nerven? Welche Erfahrungen hast Du bisher mit dem Kopierschutz auf eBooks gemacht? Wir sind gespannt auf Deine Meinung.
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