Die Geschichte des Buches, Teil 1 – Der Anfang am Lagerfeuer

Erste Aufzeichnungen: Höhlenmalerei und Geschichten am Feuer

Bücher sind mehr als bedruckte Seiten zwischen bei Buchdeckeln oder einer Datei auf dem Lesegerät. Bücher enthalten Wissen und Geschichten, Theorien und Gedankenspiele, Religionsgrundlagen und Streitschriften, und prägen so unsere ganze Gesellschaft durch die Geschichte hindurch.

Aber wo nahm das, was heute Bestseller und Lehrbücher sind, seinen Anfang? Wo begann die Geschichte des Buches?

Geschichte des Buches: Wissen und Geschichten

Eine Definition von dem, welche Bedeutung Bücher haben, ist alles andere als leicht zu finden. Wer heute die Leseratten fragt, was Bücher ihnen bedeuten, kriegt eine große Bandbreite von Antworten, die von der Begeisterung über die Möglichkeit in fremde Welten abzutauchen bis hin zum Interesse an neuen Wissensgebieten reichen. Der einzig definitive Fakt scheint zu sein, dass Bücher fraglos bedeutend für einen Großteil unserer Gesellschaft sind, da es sie sonst schlichtweg nicht mehr geben würde.

Aber was zeichnet Bücher aus? Runtergebrochen auf das Wesentliche, dass sie Wissen und Ideen enthalten und für die nachfolgenden Generationen aufbewahren, so dass diese sich die Buchinhalte zugänglich machen können, ohne dem Autoren je begegnet sein zu müssen. In Büchern können also Inhalte als Bild und Text gespeichert und noch Jahrzehnte und Jahrhunderte später wieder abgerufen werden.

In grauer Vorzeit…

Die Geschichte des Buches fängt für mich deutlich vor der Entwicklung der ersten Schriftzeichen, des Papiers oder des Buchdrucks an. Zumindest, wenn es nicht nur rein um das Medium Buch, sondern auch den Inhalt geht: Denn Geschichten haben uns Menschen schon lange vor den ersten Büchern gefesselt.

Die Geschichte des Buches, Teil 1 – Der Anfang am LagerfeuerEs fällt nicht schwer sich vorzustellen, wie sich bereits unsere Vorfahren am Lagerfeuer vor der Höhle bei einem Mammutsteak gegenseitig Geschichten erzählt und Wissen an die nächste Generation weitergegeben haben. Geschichten stärkten das Zusammenleben und das Überleben der Sippe und jedes einzelnen hing davon ab, dass die Jungen von den Alten und deren Erfahrungen lernen konnten.

Die mündliche Weitergabe hatte natürlich einen großen Nachteil: War der Geschichtenerzähler oder Lehrmeister eines Tages nicht mehr schneller als der Säbelzahntiger (oder starb aus anderen Gründen), war auf einen Schlag all sein Wissen verloren.

Höhlenmalerei – Erste Bücher?

Die exakte Bedeutung der Höhlenmalerei kann heute kein Forscher benennen. Die Deutungsversuche gehen von Gebeten und Bitten an Götter und Geisterwesen über künstlerische Darstellungen bis hin zu Geschichten. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.

HöhlenmalereiFür mich persönlich ist die Höhlenmalerei das erste Zeugnis davon, dass unsere Vorfahren ihr Wissen, ihren Glauben und ihre Geschichte festhalten und überdauern lassen wollten. Worte sind flüchtig und Wissen wird bei der Weitergabe verfälscht und stirbt mit dem Menschen, der es besitzt, aber Felswände und Farbe sind geduldig.
Unsere Vorfahren hatten natürlich noch kein Papier und ausgeprägte Sprache, geschweige denn eine Schrift, aber großflächige Höhlenwände und Farbe. Was dort verewigt wurde konnte auch viele Generationen später noch gesehen und erweitert werden, egal ob es eine Botschaft für die Götter oder ein Lehr“buch“ für die Jungen war.
Heute sind wir natürlich weiter und niemand muss einen Hinkelstein mit einer darauf gemalten Geschichte mit sich herumschleppen. Wir haben über die Jahrtausende unzählige Schriftzeichen entwickelt, mit denen wir unser Wissen niederschreiben können. Und mit diesen Schriftzeichen beschäftigen wir uns im nächsten Artikel dieser Reihe.

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photo credit: Lascaux II by Jack Versloot via photopin cc

Frauke Bitomsky

Über

Frauke Bitomsky ist Teil des Teams von Liber Laetitia. Wir zeigen Autoren, wie sie sich und ihre Bücher effektiv, zeitsparend und rechtssicher im Social Web präsentieren können.