Die Idee von Büchersammlungen reicht zurück bis ins Altertum, und auch heute hat die Bücherei noch lange nicht ausgedient. Von Unmengen an Sachbüchern bis hin zu Romanen ist alles in diesen Schatzkammern enthalten, was das Leserherz höher schlagen lässt. Und das sollten wir nutzen!
Die Geschichte der Bücherei
Bereits in Ägypten gab es große Büchersammlungen. Es sind Papyrusrollen daraus bekannt, die bis 1.866 v. Chr. datiert werden können. Deutlich bekannter ist die berühmte Bibliothek von Alexandria, die Anfang des dritten Jahrhunderts v. Chr. entstand. Bis heute trauern Historiker und Leser dieser Bücherei nach, die irgendwann zwischen 48 v. Chr. und dem 7. Jahrhundert n. Chr. zerstört wurde. In ihr war enormes Wissen gelagert, das unwiederbringlich zerstört wurde.
Nach dem zweiten punischen Krieg entdeckten die Römer ihren Sinn für Büchersammlungen. Asinius Pollio richtete die erste öffentliche Bücherei ein, und wer etwas auf sich hielt hatte eine ordentliche Büchersammlung im Haus. Rom soll insgesamt 29 öffentliche Bibliotheken gehabt haben.
Was macht eine Bücherei aus?
Bücher und Büchersammlungen, sowohl öffentlich zugänglich als auch privat, haben fasziniert, seit es Bücher und Schriftrollen gibt. Eine Bücherei stellt gespeichertes Wissen dar, das jederzeit abgerufen werden kann. Aber anders als die sterilen Datensätze auf Computern und im Internet ist ein Buch auch immer eine Zeitkapsel aus der Vergangenheit. Wer vor einem mittelalterlichen Dokument steht, kann fast hören, wie die Feder über das Papier kratzt und das Papier raschelt.
Aber auch mit weniger alten Büchern verbinden wir Erinnerungen: Ein Kinderbuch, das wir als Kinder geliebt haben, kann uns schlagartig in die Vergangenheit zurückversetzen, wenn wir es Jahrzehnte später wieder öffnen. Manche Bücher in der Bücherei werden regelrecht zu alten Bekannten, die man immer wieder trifft und auf die man sich freut.
Auch die Atmosphäre in einer schönen Bücherei ist etwas ganz Besonderes. Es muss keine gigantische Bibliothek in einem gothischen Gemäuer oder mit barocken Schnörkeln an den Wänden sein. Schon ein Krimi-Leseraum, eingerichtet wie das Kaminzimmer eines englischen Herrenclubs, hat eine großartige Wirkung.
Eine Bücherei ist nicht das Internet
Und das ist zugleich ein Fluch und ein Segen. Ein Fluch, weil die Inhalte einer Bücherei begrenzt sind. Manchmal sind sie auch veraltet, was gerade bei Sachbüchern unschön ist. Und bis auf wenige Ausnahmen ist man auf Bücher in Landessprache beschränkt, während das Internet Seiten in allen Sprachen zu bieten hat.
Andererseits wird ein E-Book oder pdf niemals ein „echtes“ Buch ersetzen. Das Papier in der Hand zu spüren, ist eine Erfahrung, die technisch nicht nachgemacht werden kann. Ein weiterer Vorteil einer Bücherei findet sich wieder im Bereich der Sachbücher: Zum einen lassen sich dort Sachbücher finden, die Themen genauer behandeln als die allermeisten Websites. Und zum anderen wurden diese Bücher vor der Veröffentlichung genau geprüft, so dass Du sicher sein kannst, dass ihre Inhalte zumindest zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wahr waren. Bei einer Recherche im Internet bleibt immer der Restzweifel, wie viel Wahrheit in einem Text steckt, der letzten Endes von jedem hätte verfasst werden können.
Wie stehst Du zu Bibliotheken, und wann warst Du das letzte Mal in einer Bücherei? Wir sind gespannt auf Deine Antwort!
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