Jugendliteratur ist kein Genre wie Krimi, Fantasy oder Science Fiction, sondern beschreibt so wie die Belletristik eine bestimmte Art von Büchern. Das Feld ist weit, denn Jugendliche sind anspruchsvolle Leser mit vielen Interessensgebieten.
Was ist Jugendliteratur?
Jugendliteratur beschreibt Literatur, die für Jugendliche zwischen etwa 12 und 18 Jahren geschrieben wurde. Wirklich entstanden ist diese Art der Literatur erst ab dem zweiten Weltkrieg, als Jugendliche als eigenes Zielpublikum entdeckt wurden. Zwar hat die britische Autorin Sarah Trimmer bereits 1802 von Jugendliteratur gesprochen und den Begriff bis heute geprägt, durchgesetzt hat sich diese Literaturgattung allerdings erst deutlich später. Vor dem zweiten Weltkrieg haben Jugendliche zwar bereits Bücher wie Robinson Crusoe, Oliver Twist, Emil und die Detektive oder Alice im Wunderland gelesen, aber die Anzahl der Bücher, die auch sie interessierten, war begrenzt.
Die Kategorie der Jugendliteratur umfasst viele Textformen von Romanen über Kurzgeschichten bis hin zu Theaterstücken und deckt viele Genres ab.
Was macht Jugendliteratur aus?
Das Hauptmerkmal der Jugendliteratur, unabhängig vom Genre, dass die Hauptfigur bis auf wenige Ausnahmen ein Jugendlicher ist. Handlung und Thema der Bücher sind deshalb auch auf die Erfahrungswelt des jugendlichen Protagonisten konzentriert, die sich oft sehr stark von der eines Erwachsenen oder Kindes unterscheidet. Dies führt manchmal dazu, dass Jugendliteratur eher abfällig als Heranwachsenden- oder Problemliteratur bezeichnet wird, da Probleme und Herausforderungen von Jugendlichen (z.B. die erste Liebe oder Probleme im Freundeskreis oder Schule) behandelt werden, die für Erwachsene schnell banal wirken. Werke wie Harry Potter zeigen allerdings, dass Jugendliteratur sehr erfolgreich auch viele Erwachsene ansprechen kann.
Kritik an den Klassikern
Da Werke der Jugendliteratur durchaus Einfluss auf die Entwicklung der Jugendlichen haben kann, wird es kritisch betrachtet, dass in einigen der Klassiker dieser Gattung alte rassistische oder sexistische Werte transportiert werden. Als Beispiel gilt hier z.B. Karl Mays Darstellung der amerikanischen Ureinwohner. Aber auch in aktuellen Büchern werden Rollenklischees, wenn sie verwendet werden, zum Teil deutlich kritisiert.