Uriel, wo ist mein Platz? Leseprobe “Urius: Gedanken eines Engels”

Nach einem Stille-Retreat, beginnt für die Erzählerin Elena eine Zeit des Auseinander- und Zusammensetzens – der Dialog von Erzengel Uriel und Elena, Zeit der Übungen und Meditationen. Zeit der Antworten, auf Fragen die wir so vielleicht nie zu stellen vermocht hätten.

Aus den Begegnungen dieser Zeit entstand schließlich das URIUS-Projekt, und hieraus ich möchte Ihnen das Kapitel Wahrhaftigkeit eröffnen.

 

Uriel und Elena: Wahrhaftigkeit

Der Tag ist grau und verhangen. Sicher, am Himmel scheint trotzdem die Sonne, auch wenn ich sie heute nur indirekt wahrnehme. Ich muss mir die Tatsache, dass es hinter dem Grau ein lichtes Blau gibt, regelrecht ins Bewusstsein holen. Mir scheint, die Natur kümmert es wenig. Die Bäume schaukeln in ihrem satten Grün im Wind, die Rosen blühen unermüdlich in allen Farben und der ganze Garten zwitschert. Wie immer.

Uriel, wo ist mein Platz? Leseprobe "Urius: Gedanken eines Engels"

Elena:

„Uriel, wenn ich mein Leben anschaue, dann weiß ich, dass ich es gut habe. Ich habe ein Dach über dem Kopf und meine Familie ist gesund. Ich habe satt zu Essen, etwas zum Anziehen, eine Heizung wenn mir kalt ist und immer sauberes Wasser. Lebe in einem System mit Kanalisation, Müllabfuhr, Schulen und ärztlicher Versorgung. Und wir leben seit Jahrzehnten in Frieden. Das ist weit mehr, als die meisten Menschen auf diesem Planeten in ihrem Leben haben, oder jemals haben werden. Und trotzdem Uriel, trotzdem bin ich nicht immer glücklich. Manchmal frage ich mich, was das alles soll. Was mache ich hier überhaupt?

Tag ein, Tag aus, derselbe Trott.

Und ich habe das Gefühl meine Welt ist eine ganz andere, als die der Anderen. Eigentlich müsste es uns gut gehen. Wir müssten im Frieden sein. Und dennoch so viel Streit und Unzufriedenheit überall. Ich verstehe es nicht. Uriel ich verstehe die Welt und das Leben nicht. Ich weiß nicht warum die Menschen sich selbst und ihre Welt so wenig respektieren. Warum wir so unachtsam und so unzufrieden sind?!“

Uriel, wo ist mein Platz? Leseprobe "Urius: Gedanken eines Engels"

Uriel:

„Elena. Bist du dir sicher, dass du an deinem Platz bist?“

 

Elena:

„Nein. Nicht immer. Nur, was ist mein Platz? Oder besser wo? Und wie soll ich diesen Platz einnehmen und ihn erfüllen?“

 

Uriel:

„Vielen Menschen geht es so wie dir Elena. Sie wissen nicht, oder nicht mehr wo ihr Platz ist. Sie wissen nicht mehr, was zu tun ist. Und sehr oft, sind sie sich dessen nicht einmal bewusst. Das macht unzufrieden. Sehr sogar!“

 

Elena:

„In der Meditation, dem Blick nach meinem optimalen Tun, Gegenwart und Zukunft, hatte ich Bilder. Manches ist eingetroffen. Anderes nicht. Wenn ich Dich nach dem „Warum?“ frage, so antwortest Du mir: „Zukunft ist relativ.“ Wie meinst Du das?“

 

Uriel:

„Alles ist relativ. Es gibt keine Zukunft und keine Vergangenheit. Es gibt nur Gegenwart. Zukunft und Vergangenheit sind verschiedene Möglichkeiten, gleichzeitiger Zeitspuren, unterschiedlicher Aspekte in der Gegenwart. Verändert sich ein Aspekt, nimmt das Geschehnis seinen Verlauf in eine andere Zeitspur, in eine andere Möglichkeit. Es ist gleich einem Fluß mit vielen Mäandern. Der Fluß bleibt immer der Gleiche, nur die Wege die er nimmt, ändern sich.

Es ist in deiner Kraft, Aspekte zu setzen. Aspekte die deiner Lebensidee dienlich oder weniger dienlich sind.

Du entscheidest. Uriel, wo ist mein Platz? Leseprobe "Urius: Gedanken eines Engels"

Das Maß deiner Bewusstwerdung, deines Bewusstseins entscheidet.

Dem Universum ist es eins.

Alles ist eins und eins ist alles. Alles ist in allem enthalten. Im Fluß, die Information jedes einzelnen Wassertropfens und in jedem Wassertropfen, ist die Information des gesamten Flußes.

Somit gibt es keine Zukunft und keine Vergangenheit, sondern nur unendlich viele verschiedene Aspekte der Gegenwart.“

 

Elena:

„Dann gibt es auch keinen Platz, der mein Platz ist?“

 

Uriel:

„Doch. An deinem Platz bist du dann, wenn du im Fluß bist. Erfahren, gefühlt, zur rechten Zeit, am rechten Ort. Nur dafür braucht es die Akzeptanz, dass jede Zeit und jeder Ort rechtmäßig ist.

Ein Fluß fließt nicht immer gleichmäßig. Das Gelände ist uneben. Es gibt Steine und Geäst.

Der Wasserspiegel steigt und sinkt. Dennoch bleibt der Fluß auf seinem Weg, ins Meer der Unendlichkeit. Er fragt nicht, warum er sich staut oder über einen Wasserfall ins Tal stürzt. Er ist einfach.

So ist es mit dem Leben. Wir können es nicht festhalten. Das ist eine Illusion. Gleich der Illusion, wir könnten den Fluß festhalten, in dem wir ihn aufstauen. Der Tropfen findet immer seinen Weg.

Und letztlich können wir das Leben nicht kontrollieren. So sehr wir uns auch bemühen und so tun, als ob wir es könnten. Wir können uns nur dem Leben und seinem Fluß hingeben. Den guten und den weniger guten Tagen. Akzeptieren, dass es so ist – wie es ist. In Dankbarkeit und Wertschätzung, für das was ist, wie es ist. Dann sind wir immer am rechten Platz. Gleich ob Mensch oder Engel. Immer.“

 

Weitere Informationen unter : www.urius.de

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Tatjana Broek auf Amazon

photo credit: ‘End of the road’ by János Csongor Kerekes via photopin licence
photo credit: Somewhere over the Rainbow by dani andcoconut via photopin licence

(*=Affiliatelink)

Tatjana Broek

Über

Das Urius-Projekt verbindet Buch mit Meditation und Seminar. Begleitend zu den Erfahrungsräumen, die im Buch aufgezeigt werden, besteht hier die Möglichkeit, in die von Uriel gegebenen Meditationen und Übungen einzutauchen, Räume in sich zu eröffnen und zu erfahren. Erwachen im Sein, ist ein Engelsweg. Der Weg zum Engel in uns.