Eigentlich passen Mathematik und Liebe doch gar nicht zusammen. Mathematik ist ein langweiliges Schulfach, während die Liebe das ist, was das Leben erst lebenswert macht. Oder etwa nicht?
Nicht ganz. Denn dass diese beiden auf den ersten Blick so grundverschiedenen Dinge eigentlich ziemlich gut zusammen passen, beweist Hannah Fry eindrucksvoll in ihrem TED ebook “Die Mathematik der Liebe”, erschienen bei Fischer Verlage. Ich für meinen Teil habe beim Lesen festgestellt, dass Mathematik gar nicht so dröge sein muss, wie viele von uns glauben.
Was ist ein TED ebook?
TED steht für „Technology, Entertainment, Design“. Es begann als Konferenz in Kalifornien, ist aber inzwischen eine weltweite Ideenfabrik. In kurzen Vorträgen, die nicht länger als 20 Minuten sind, kann jeder Redner seine Idee vorstellen. Diese TED Talks sollen inspirieren und zum Nachdenken bringen. Die besten Vorträgewerden ins Netz gestellt, wo der Vortrag von Hannah Fry inzwischen über drei Millionen Mal angeschaut wurde.
Die TED ebooks basieren auf diesen Vorträgen und setzen da an, wo der Vortrag aufgehört hat. In ihnen werden die Antworten auf die Fragen gegeben, die nach dem Vortrag aufkommen. Unter den Fischer ebooks finden sich einige, die wie „Die Mathematik der Liebe“ auf TED Talks basieren.
Ok, aber weshalb ausgerechnet Mathe?
Weil wir mit Mathematik Dinge begründen können, für die wir zwar vorher ein gutes Bauchgefühl hatten, aber keine wirklichen Argumente. Dass es bei zu vielen und zu hohen Ansprüchen schwer ist, einen geeigneten Partner zu finden, können wir uns eigentlich denken. Hannah Fry erklärt dies mit der Mathematik, indem sie aufzeigt, dass wir durch zu viele Bedingungen die Zahl der potentiellen Partner gen Null treiben. Außerdem – wir verpassen unglaublich viele Chancen, großartige Leute kennen zu lernen, wenn wir sie von vorneherein ausschließen.
Aber auch dem Geheimnis der Schönheit ist sie auf der Spur, gibt Tipps für das Dating und hilft sogar dabei, die anschließend (hoffentlich) erfolgende Hochzeit zu optimieren. Und das alles ohne endlose Formeln, sondern in einem lockeren Ton, der dafür sorgt dass es richtig Spaß macht, „Die Mathematik der Liebe“ zu lesen. Du glaubst nicht, dass das geht? Dann schau mal in die Leseprobe ihres Buches und überzeuge Dich selbst davon.
Fazit
Ich bin ein bekennender Mathe-Muffel, aber „Die Mathematik der Liebe“ hat mir großen Spaß gemacht. Gerade, weil es nicht um Formeln und Zahlen geht, sondern um die Gedankenspiele dahinter. Dadurch werden die Beispiele von Fry leicht verständlich. Und auch der Schreibstil überzeugt, weshalb ich das Buch auch uneingeschränkt als leichte Urlaubslektüre empfehlen kann.
Wenn Du der Mathematik bisher eher skeptisch gegenüber gestanden hast, solltest Du ihr noch eine Chance geben. Vielleicht ist „Die Mathematik der Liebe“ ja genau der richtige Weg für Dich – probier’s aus!
photo credit: Mathematica by Ivan T via photopin (license)
photo credit: Fun & Love by Daniel Wang via photopin (license)