Landlust für Anfänger: Einen Panther als Nachbarn?

Landlust für Anfänger? Erlebnisse einer Ausgewilderten? In der Toskana? Keine Chance.” Drei Fragen, ein klares Urteil – bei allen, die ich fragte. Wie ermutigend.

Und dann die guten Ratschläge: Schreib einen Liebesroman, romantisch, mit deftigem Sex und einem verführerischen Pseudonym wie Chantal oder Jessica.

Oder einen Krimi mit viel Blut und wilden Verschwörungen. Am besten unter einem englischen Namen, männlich. Oder auch schwedisch, weiblich.

 

Möchte ich aber nicht. Ich möchte ohne Pseudonym von der drolligen Welt deutscher Aussteiger erzählen. Warum deren Kinder Einbauküchen lieben und Italiener die Waldbewohner putziger finden als Stachelschweine. Warum manche glauben, warmes Wasser heile jede Depression. Und ein Sizilianer Fleisch am Friedhof verkauft.

 

Das läuft nicht, sagten meine Freunde.

Und dann noch als Selfpublisher? Ja!

Ist doch spannend, zu testen, ob es eine Chance gibt, ohne Verlag einen kleinen Erfolg zu haben!

Eine kostenlose Leseprobe der ersten zwanzig Seiten von „Landlust für Anfänger“, als E-Book oder Taschenbuch, gibt es bei www.amazon.de*

Wer sofort wissen möchte, wie es ist, einen Panther zum Nachbarn zu haben, kann gleich hier dieses Kapitel lesen:

Leseprobe “Landlust für Anfänger

Landlust für Anfänger von Elna Utermöhle

Unser Wald ist jetzt berühmt. Weltweit schreiben die Zeitungen über die Wildnis rund um unser kleines Prata. Der Panther ist los!

Ein Nachbarpaar entdeckte ihn auf einem Birnbaum.

Finde ich irgendwie peinlich für ein Raubtier. Wenn es wenigstens eine 20 Meter hohe Pinie gewesen wäre. Aber ein Birnbaum?

Eine Sensationsmeldung jagt die nächste. Frischlinge wurden gerissen. Einem Bauern fehlen Schafe. Die Forestali, eine bewaffnete Waldpolizei, haben ihn bei der Pirsch ebenfalls gesehen und mit dem Handy fotografiert.

Also ehrlich gesagt, muss man beim Betrachten des Bildes in der Zeitung, an die Story glauben. Man sieht viiiiel Wald und einen winzigen schwarzen Punkt.

Egal. Experten schleichen – wie bei „Problembär“ Bruno – mit Narkotisier-Gewehren umher und haben ähnlichen Erfolg. Also gar keinen.

Große Käfigfallen, ausgestattet mit lebenden Hühnern, wurden aufgestellt. Aber die Forestali konnten bislang nur einen verschreckten Hund zwischen verschreckten Hühnern befreien. Warum soll der Panther sich auch bei der reich gedeckten Tafel des Waldes die Mühe machen, flatternde mickrige Hühner zu fangen? Zumal die Käfige sehr nah an Häusern aufgestellt wurden. Ich glaube, weiter in die Wildnis trauten sich die Arbeiter nicht, und der Panther gilt ja allgemein als scheu.

Die Hühner wurden dann, nach Protesten von Tierschützern, durch bereits getötete Hühner ersetzt.

Sind Panther überhaupt Aasfresser?

 

Auch um uns Waldbewohner ist man durchaus besorgt. Die Polizei hat – mangels Straßen – Waldweg-Sperren errichtet und verteilt Handzettel. Wir sollen nicht im Wald spazieren gehen, uns überhaupt gar nicht draußen aufhalten und eventuelle Haustiere einsperren. Fehlt nur noch, dass sie davor warnen, den Panther zu füttern.

Die Sperren sollen Schaulustige, die gleich nach der ersten Meldung auftauchten, fern halten. Auch die angereisten Fernsehteams bleiben an der Sperre. Ist doch ein gutes Bild: Sperre, Uniformierte und Wald.

 

Wir leben nun sozusagen im Reservat. Nun gut, seltene Vögel sind wir wohl…

Zumindest merkwürdige Wesen, die mit ständig nickendem Kopf unterwegs sind. Der Blick nach unten sucht giftige Vipern, der nach oben einen Panther in den Baumkronen.

 

Ob oder wie es weiter ging mit dem Panther steht in “Landlust für Anfänger”*…

 

(*=Affiliatelink)

Elna Utermöhle

Über

Ich habe Psychologie, Theaterwissenschaften und Kommunikationswissenschaften studiert und war Ressortleiterin bei Tageszeitungen in München und Köln. Anschließend habe ich, als freie Autorin für Hörfunk und Printmedien, viele Jahre in Rom und Brüssel gelebt und gearbeitet. Heute lebe ich als Ausgewilderte in einem einsamen Haus in der Toskana.