Wenn Bücher aus dem weiten Genre Fantasy-Literatur diskutiert werden, ist ein großer Streitpunkt oft die Logik oder Unlogik eines Buches. Während die einen Leser sich schnell daran stören, wenn in einem Buch etwas nicht zusammen passt, vertreten andere die Ansicht, dass Fantasy-Literatur nicht unbedingt logisch sein muss. Gerade eingefleischte Fans sind gerne bereit, Dinge zu akzeptieren, die für andere Logikfehler sind.
Wie wichtig ist also Logik in diesem Genre?
Übernatürliches muss nicht logisch sein
In unserer realen Welt sind wir den Naturgesetzen unterworfen. Es gibt keine Magie, die Fähigkeit, zu fliegen, ist Vögeln, Insekten und einigen anderen Tierarten vorbehalten, und Rassen wie Elfen, Zwerge oder Drachen wird man nicht finden. Auch Geister, Engel und Dämonen, ob man an ihre Existenz glaubt oder nicht, treten in unserer Welt nicht so in Erscheinung, wie sie es in Büchern tun.
In diesen Fällen verzeihen die Leser einem Autor Logikbrüche nicht nur, sondern erwarten sie letzten Endes auch. Wer ein Fantasy-Buch kauft, erwartet, etwas zu lesen, dass es in unserer realen Welt nicht gibt oder gab.
Schwierig wird es, wenn übernatürliche Dinge mit der Wissenschaft aus unserer Welt erklärt werden sollen. Zombies und auch Vampire lassen sich noch mit einer Krankheit erklären, bei Magie wird es aber schon wieder schwieriger. Meist wirken wissenschaftliche Erklärungen steif und hinterlassen beim Leser das Gefühl, dass der besondere Zauber des Übernatürlichen fehlt.
Ein Beispiel für eine gelungene Zusammenführung von Wissenschaft und Magie in einer einzigen Welt ist das Rollenspiel Shadowrun, zu dem es eine inzwischen sehr große Romanreihe gibt. Der Erfolg liegt vermutlich auch darin begründet, dass die Magie trotz der futuristischen Welt nicht wissenschaftlich erklärt wird, sondern nach wie vor mystisch bleibt.
Auch Fantasy-Literatur kann unlogisch sein
Gleichzeitig ist Fantasy-Literatur natürlich nicht von jeglicher Logik befreit. Interne Logikfehler einer Geschichte können mit „Das ist eben Fantasy“ nicht immer erklärt werden. In sich muss auch die abstrakteste Fantasy-Welt geschlossen und stimmig sein: Wenn alle Elfen in einem Buch blonde Haare haben, kann nicht plötzlich ein schwarzhaariger Elf auftreten, wenn es keine gute Begründung dafür gibt.
Wenn es um das Verhalten der Charaktere und das Nutzen der vorhandenen Möglichkeiten geht, setzen Leser die Maßstäbe für Logik an, die auch für unsere reale Welt gelten: Ein Magier, der allein mit Gedankenkraft Gegenstände in Brand setzen oder größte Felsbrocken schweben lassen kann und dennoch hilflos in einer einfachen Gefängniszelle festsitzt, lässt Leser zu Recht stutzen.
Aber Logikfehler hin oder her: Letzten Endes ist nur entscheidend, dass ein Buch dem Leser gefällt.
photo credit: The Dragon of Hell by Baltasar Vischi via photopin cc
Ich schreibe selber Fantasy Geschichten und finde, dass es Wichtiger ist, dass die Story Spannend und Witzig ist; die Logik, die stelle ich hinten an in meinen Geschichten.
Denn wenn man meine Fantasy Geschichte mit den Klugscheißer Augen lesen würde, täte einem der Spaß an der Geschichte schnell vergehen, weil einfach viele Logikfehler enthalten sind.